Unter diesem Titel warnt die FAZ vor leichtfertigem Kunsterwerb im Netz.
Ob Polke, Richter oder Beuys – das Internet ist voll von Kunstangeboten dubioser Herkunft. Da kann man schon mal einen echten Warhol zum Schnäppchenpreis finden, freut sich über ebenso seltene wie berühmte Zeichnungen von Paul Klee oder ersteht eine Serigraphie von Gerhard Richter. Nur um schließlich ernüchtert festzustellen, dass der Polke sich als plumpe Nachempfindung heraustellt, der Klee sich als Reproduktion entpuppt oder die vermeintliche Serigraphie als eine aus einem Bildband herausgeschnittene Offset-Druck-Seite. Und auch das auf den ersten Blick vertrauenschaffende Label des bekannten Grafikers Klaus Staeck auf der Rückseite eines vermeintlichen Siebdrucks von Gerhard Richter erweist sich ebenso als Fälschung wie der Siebdruck selbst. Dann doch lieber, so Hubertus Butin in seinem FAZ-Artikel vom 05. April 2014, einen ehrlich angebissenen Käsetost mit dem “erkennbaren” Antlitz der heiligen Jungfrau für 28.000 Dollar ersteigern, da weiß man wenigstens von vornherein, woran man is(s)t!
Weit über 2 Millionen Angebote gibt es alleine auf Ebay unter der Rubrik “Antiquitäten & Kunst”, kein Wunder also, so der Autor, dass viele Angebote “über Flohmarktniveau kaum hinauskommen” und “im seriösen Kunsthandel keine Chance” haben. Und leider auch keine Überraschung, dass sich viele Werke als Fälschungen erweisen, kaufen doch die Kunden meist, ohne die Werke vorher wirklich gesehen zu haben und ohne sich von ihrer Echtheit überzeugen zu können.
Und was hat dies mit Keil zu tun? Nun – auch von dem von uns sehr geschätzten PETER ROBERT KEIL finden sich eine große Anzahl von Gemälden und sonstige Objekten im Internet. Und der geneigte Sammler und die geneigte Sammlerin fragen sich schon seit langem:
- Kann Peter Robert Keil dies alles selbst geschaffen haben?
- Wie lassen sich die überdeutlichen Qualitätsunterschiede erklären?
- Wie steht es mit der Glaubwürdigkeit vermeintlicher Provenienz-Belege?
Eine kleine Recherche zeigt schnell: Auch in Bezug auf Peter Robert Keil ist höchste Vorsicht angezeigt. Viele der Werke scheinen eher von zweifelhafter Provenienz.
- Was belegt schon der Stempel eines “Keil Museums” in Florida, wenn es dieses Museum gar nicht gibt?
- Was besagt schon ein Blanko-Zertifikat, wenn es sich auf kein bestimmtes Bild bezieht?
- Und wie seriös ist ein Zertifikat auf dem Briefpapier eines bekannten Hotels in Dubai? Soll dessen aristokratische Anmutung nicht viel eher Noblesse vermitteln, wo Vorsicht angebracht wäre?
Und wenn die Belege schon so zweifelhaft sind, wie verhält es sich dann erst mit den Werken, die damit legitimiert werden sollen? Es ist kaum zu vermuten, dass ein echter Peter Robert Keil mit einem fiktiven Museumsstempel belegt werden muss, und nährt eine Bestätigung auf Hotelbriefpapier nicht unmittelbar den Zweifel an der Echtheit des darauf “zertifizierten” Werkes?
Um hier endlich Licht ins Dunkel zu bringen, hat die Keil Collection Heidelberg das Werkverzeichnis eröffnet und bietet gemeinsam mit Peter Robert Keil die Zertifzierung von Sammlungen an.
Denn nicht überall, wo Peter Keil drauf steht, ist auch PETER ROBERT Keil drin!
Stempel des weltberühmten Keil Museum Hollywood – wer dieses Museum findet, dem spendiert die Keil Collection Heidelberg gerne einen Florida-Cocktail!
Ein Blanko-Zertifikat – bitte einfach ausfüllen, und schon wird jedes Bild ein echter Peter Keil
– aber auch ein Peter Robert Keil?
Ob dieser Keil wohl aus dem Morgenland stammt? Und wer bestätigt hier? Peter Keil oder Peter Robert Keil?
Und worauf bezieht sich “dieses Kunstobjekt”? Besonders grotesk: Der arabeske Microsoft-Schriftfont “Algerian”, der dem Hotel-Zertifikat die Aura des Nahöstlichen geben soll.