Zum ersten Mal wurde die durch Dr. Kristina Hoge kuratierte Neuhängung der Keil Collection Heidelberg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Über 70 Interessierte ließen sich die Chance nicht nehmen und kamen trotz sommerlicher Temperaturen in die Räumlichkeiten der GIM, um die erstmals öffentlich zugängliche Neuhängung von Werken Peter Robert Keils zu besichtigen. Im Rahmen einer Neuhängung hatte Dr. Kristina Hoge, die Kuratorin der Sammlung, eine neue Werkauswahl zusammengestellt. Sie bringt nun Werke aus den unterschiedlichen Schaffensperioden des Künstlers in thematische Zusammenhänge und destilliert durch die Reduktion auf weniger, dafür umso bedeutendere Werke die Essenz von Keils künstlerischem Schaffen heraus. Die Ganzheitlichkeit des Keilschen Expressionismus lässt sich mithin so direkt erfahren wie selten zuvor. Dr. Kristina Hoge führte die Besucher mit einem spannenden, überaus kenntnisreichen und lebendigen Vortrag durch die Sammlung, beschrieb die kunstgeschichtliche Stellung von Peter Robert Keil und arbeitete den expressionistischen Kern seines Oeuvre eindrucksvoll heraus, indem sie auf die mannigfaltigen Referenzen in seinem Werk verwies.
Die zahlreichen Besucher reagierten überaus positiv, teilweise sogar enthusiastisch. Begeisterung war auch darüber zu spüren, wie die Kunst Keils ein Bürogebäude sichtbar zu beleben und beseelen vermag. Denn nicht nur in den öffentlichen Flächen der GIM hängen Keils Werke, sondern auch in den Büros selbst gibt es zahlreiche Gemälde, da die Mitarbeiter – sofern sie es wünschen – jederzeit Zugriff auf die Keil Collection haben und ihren Arbeitsplatz mit Kunst ausstatten können. So beeindruckte die einmalige Kombination aus Gründerzeit-Architektur, Bauhaus-inspiriertem Mobiliar und expressionistischer Malerei. Wilhelm Kampik, Gründer der Keil Collection, zeigte sich denn auch sehr erfreut über die große Resonanz auf die Neuhängung – nicht zuletzt auch aufgrund ganz konkreter Kaufinteressen an mehreren besonders herausragenden Gemälden. Weitere Interessenten haben sich bereits zu Sonderterminen angekündigt. Die Keil Collection ist optimistisch und freut sich über das steigende Interesse an und die wachsende Anerkennung der Kunst Peter Robert Keils.
Auf der Vernissage wurde auch der öffentliche Startschuss gegeben für die Aktion “Kunst ist Kontext” – die auf dieser WebSite unter “Keilerei” bereits angekündigt wurde. Marlon Meierhöfer und Tobias A.L. Rohde stellten ihr Konzept vor, Kunst in den Dialog mit dem Kontext treten zu lassen. Kunst entfaltet die ihr eigene auratische Wirkung demnach nicht nur im Ausstellungskontext, sondern jeder Kontext bietet einen je spezifischen Rahmen der Auseinandersetzung mit Kunst. Dort verschieben sich die Perspektiven nicht nur auf das Kunstwerk, sondern vor allem auch – durch das Kunstwerk ausgelöst – auf den Kontext. Kunst wird lebendig und erlebbar, beweist sich in multiplen Kontexten und emanzipiert sich mithin von ihrer Unterwerfung unter Verwertungszusammenhänge. Ein sicherlich nicht unumstrittenes Konzept, aber auf alle Fälle eines, über das zu diskutieren und vielleicht auch zu streiten lohnt. Die Keil Collection lädt alle ein, an diesem Diskurs teilzunehmen und mit uns in Dialog über diese Rolle von Kunst in unserem Leben zu treten.
Einige Impressionen der Vernissage sowie der Neuhängung – Auftakt von “Kunst ist Kontext”
Dr. Kristina Hoge führt durch die Neuhängung
Wilhelm Kampik begrüßt die Besucher